Cu Chi Tunnel

Waehrend des Krieges haben die vietnamesischen Guerilla Kaempfer (Viet Cong) in Cu Chi ueber 20 Jahre ein 250 Kilometer umfassendes Netz an Kriechtunneln betrieben. Es diente als Versteck vor den amerikanischen Streitkraeften. Die Tunnel waren nur etwa 1,30m hoch und 80cm breit. Ausserdem gab es jede Menge Fallen und Sackgassen.
Heute laesst sich ein kleiner Teil dieser Tunnel besichtigen. Ausserdem gibt es Modelle der im Wald und in den Tunneln verwendeten Fallen. Das tut einem schon beim Hinschauen weh. |-|

Das vietnamesische Militaer verdient sich nebenbei offensichtlich noch ein kleines Zubrot. Es betreibt auf der Anlage einen Schiessstand, auf dem der geneigte Nachwuchs-Rambo fuer umgerechnet 1 Euro pro Patrone nach Herzenslust ohrenbetaeubende Salven scharfer Munition auf bereits deutlich durchsiebte Tier-Pappaufsteller abgeben kann! Gaengige Vollautomatik Modelle a la AK47, M16, M60 usw. stehen selbstverstaendlich zur Verfuegung. Unglaublich… :no:

Saigon

Nach der Strandidylle bin ich derzeit mal wieder in der Grossstadt. Ich haette es fast nicht fuer moeglich gehalten, aber das fruehere Saigon oder heute Ho Chi Minh City uebertrifft Hanoi noch einmal deutlich, was die dichte an Mopeds im Strassenverkehr angeht. Und fuer alle die zu den bisherigen Bilder Kommentare wie „Ist doch gar nicht so schlimm“ abgegeben haben, die sollten sich das folgende Bild anschauen. Natuerlich sind damit auch jede Menge Laerm und Gestank verbunden. Ich koennte mir kaum vorstellen, auf Dauer in so einer Umgebung zu leben. XX(

Nach meiner Ankunft habe ich mich mit zwei Bekannten Franzosen, die seit laengerer Zeit hier leben, sowie mit meinem Bekannten aus dem Zug getroffen. Abseits der Touristenzentren haben sie mri ein paar sehr schoene Bars und Restaurants gezeigt. Die vietnamesische Kueche finde ich ausgezeichnet. Und fuer ungefaehr ein bis zwei Euro bekommt man bereits ein sehr ueppiges Menu inclusive Getraenk.

Saigon markierte 1975 auch das Ende des Vietnamkrieges. Gester war ich in einem Museum, das Hintergrund, Ablauf und Folgen der Kriege in Vietnam sehr deutlich darstellt. Insbesondere haben viele Menschen aus laendlichen Gegenden noch heute unter den Folgen des Einsatzes von Dioxin haltigen Entlaubungsmitteln („Agent Orange“) durch die US Streitkraefte zu leiden. Menschen aus betroffenen Regionen sind heute oft schwer krank und viele Kinder werden mit schrecklichen Fehlbildungen geboren.

Nha Trang

Im Zug nach Nha Trang habe ich mal wieder ein Opfer fuer’s Backgammon gefunden. Mein vietnamesischer Sitznachbar, ein 23 jaehriger Business Law Absolvent, war sehr angetan von dem Spiel. Er war auf dem Weg nach Ho Chi Minh City, um dort nach einem Job zu suchen. Ausserdem hat er mich eingeladen, ihn zu besuchen und mir die Stadt zu ziegen, sobald ich dort ankomme. Komisch, dabei hatte er nicht ein einziges Spiel gewonnen… &#59;D

Nha Trang ist ein beliebter Urlaubsort, sowohl fuer Vietnamesen, als natuerlich auch fuer viele Auslaender. Es liegt direkt an einem schoenen, weissen Sandstrand. Dummerweise war ich an meinem ersten Tag etwas zu unvorsichtig und habe mir einem ziemlich heftigen Sonnenbrand zugezogen. Die Sonne steht hier mittags nahezu senkrecht. An den naechsten Tagen konnte ich den Strand dann immer erst am spaeten Nachmittag zum Joggen aufsuchen.
Abends kann man hier ganz gut ausgehen und trifft viele andere Reisende. Und wenn man weiss, wo man nach guestigen Hotels und Restaurants suchen muss, dann reisst der Aufenthalt auch kein allzu grosses Loch ins Reisebudget.

Hoi An

Als naechstes ging es fuer zwei Tage nach Hoi An. Von diesem Ort war ich allerdings nicht besonders angetan. Zum Strand waren es etwa 5km, so dass man mit einem Moped Taxi hinfahren musste und in der Stadt wurde man alle 20 Meter von Verkaeufern belaestigt, die einem auf Gedeih und Verderb Kleidung aufdraengen wollten. Da mein Rucksack aber schon schwer genug ist und noch ueber ein Monat vor mir liegt, hatte ich da ueberhaupt keinen Bedarf.

Zum Glueck hatte ich aber im Bus zwei Spanier aus Barcelona getroffen. Abends gingen wir gemeinsam in eine Bar und ich konnte seit langem mal wieder meine Spanischkenntnisse erproben. Zu meiner Zufriedenheit klappt es immer noch ganz gut. Und jetzt weiss ich ausserdem, dass mich auch Spanier und nicht nur Suedamerikaner verstehen koennen. :>>

Hue

Meine naechste Station entlang der Kueste war Hue. Leider war diesmal das Wetter bei meiner Ankunft miserabel. Erst am naechsten Tag gab es gelegentliche Pausen zwischen den ergiebigen Regenschauern, die ich sofort nutzte, um mir die „verbotene Stadt“ der Nguyen Dynastie anzuschauen, die bis 1945 Vietnam beherrschte.
Leider sind die historischen Gebauede zu einem grossen Teil wahrend des Vietnamkrieges zerstoert worden. Die Ueberreste lassen dennoch recht gut die urspruenglichen Ausmasse und die Pracht der gesamten Anlage erahnen.

Cat Ba Island

Cat Ba ist die groesste und gleichzeitig die einzige bewohnte Insel in der Ha Long Bay. Am Morgen des zweiten tages lieferte uns unser Touristenboot dort ab. Auf dem Weg zur Unterkunft konnten wir uns eine beeidruckende Tropfsteinhoehle anschauen und ausserdem einen zweistuendigen Trek durch einen Nationalpark absolvieren. Das Ziel war dort ein hoch gelegener Aussichtsturm. Auf den Spuren von Indiana Jones ging es also durch den feuchtheissen tropischen Wald. Irgendwann gibt man einfach auf, sich den Schweiss uebrrhaupt noch aus dem Gesicht zu wischen und laesst ihn einfach runterlaufen. :oops:

Das Hinweisschild „only 5 people at the same time“ an dem rostbraunen Ausguck, liess einen schon etwas misstrauisch werden. Spaetestens nach 20 Stufen wandelte sich das Gefuehl von leichter Beunruhigung zu „Was tue ich hier eigentlich?“. Oben angekommen versuchte ich mich dann moeglichst mehr auf die schoene Aussicht als auf den „Lochfrass“ in der maroden Stuetzstruktur zu konzentrieren. Richtig wohl war mir aber erst wieder, als ich festen Boden unter den Fuessen hatte. :yes:

Nachmittags hatten wir frei. Also beschloss ich mir einen Roller zu mieten und die Insel auf eigene Faust zu durchqueren. Hier war der Verkehr wenigstens eher ruhig. Der Herausfoerderung, so ein 125ccm Gefaehrt durch den Stadtverkehr zu steuern, werde ich mich vorerst noch nicht stellen.
Am naechsten Morgen ging es dann zurueck nach Ha Long, von wo aus ich einen Bus nach Sueden nehmen werde.

Ha Long Bay

Nachdem es mir nach drei Tagen in Hanoi mit dem ganzen Laerm, der schlechten Luft, dem wilden Gewusel und der staendigen Gefahr, ueberfahren zu werden, etwas zu viel wurde, habe ich mich fuer eine Tour zur Ha Long Bay entschieden. Dort gibt es die beruehmten kleinen Inseln, die man unter anderem aus dem Mann mit dem goldenen Colt kennt. B)

Zunaechst ging es aber zwei Stunden im Schneckentempo durch den zaehen Berufsverkehr, um ueberhaupt aus der Stadt heraus zu kommen. Zu allem Uebel fiel dann auch noch die Klimaanlage in dem mit 16 Personen eigentlich noch deutlich unterbesetzten Minibus aus. Von „tief Durchatmen“ konnte also spaetestens dann keine Rede mehr sein. XX(

Zur Mittagszeit ging es dann auf eines der zahlreichen Touristenboote, das uns zu Cat Ba Island bringen wuerde. Eine Nacht wuerden wir aber zunaechst auf dem Boot verbringen.
Nach dem Mittagessen schlaengelte sich das Boot auch bereits durch die veraestelten Kanaele zwischen den bis zu 100 Meter hohen Inseln. Kurz vor Sonnenuntergang hatten wir dann noch die Gelegenheit fuer einen kurzen Kajak Ausflug und ein ausgiebiges Bad in dem angenehm warmen Wasser.
Bei Vollmond gab es dann noch ein paar kuehle Bier an Deck und eine Gitarreneinlage eines der hollaendischen Tourteilnehmer.

Hanoi

Heute bin ich in Vietnam gelandet. Um den dunklen Machenschaften und Schleppertricks der Taxi- und Minibusfahrer zu entgehen habe ich mir vorab telefonisch ein Hostel gebucht und mich vom Flughafen abholen lassen.
Inzwischen habe ich auch schon mehrere Stunden ueberlebt, ohne von einem der gefuehlt 5 Millionen Mopeds ueberfahren zu werden, die sich durch kompromisslos agressive Fahrweise ausszeichnen.

So langsam brauche ich auch meine „Ohne Woerterbuch“. Beim Bestellen des Abendessens bin ich mit Englisch keinen Millimeter weiter gekommen. Da musste ich schon mit Haenden und Fuessen nachhelfen. :D

Ich habe mir mal wieder eine SIM Karte gekauft und bin momentan per Handy erreichbar: +84 166 7283843