Dicke Luft

Heute habe ich mich bei trockenem Wetter ein zweites Mal auf den Weg zum Gipfel des Cerro San Cristobal gemacht, um ein Panorama der Stadt zu bekommen. Leider musste ich enttaeuscht feststellen, dass durch den starken Smog, der die meiste Zeit des Jahres ueber der Stadt haengt, auch nicht viel mehr zu sehen war, als das letzte Mal bei Platzregen. Man kann gerade noch so die Silhouette der Berge erkennen, aber das andere Ende der Stadt versinkt im Dunst. :-/

Santiago de Chile

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben! Naja, oder in meinem all wohl eher den Abend vor dem Morgen. Der erste Schritt vor die Tuer offenbarte den Blick auf einen grauen, wolkenverhangenen Himmel. Die ersten Tropfen liessen nicht lange auf sich warten, und nach einer Stunde hatte der erste Regenguss seit September letzten Jahres meine Freude ueber trockenes Wetter sprichwortlich hinweggespuelt. Zum Ueberqueren von Strassen waren jetzt Gummistiefel empfehlenswert und die Sicht vom Aussichtspunkt Cerro San Cristobal war gleich Null.

Zufaellig begegnete ich dort einem weiteren Deutschen und einer Oesterreicherin. Beide waren nur fuer einige Tage auf der Durchreise in Santiago. Wir machten nur einen kurzen Innenstadtrundgang und gingen zusammen Mittagessen.

Den Rest des Tages nutzte ich, um meine Schuhe und Klamotten wieder halbwegs trocken zu kriegen und mir ueber die weitere Reiseroute Gedanken zu machen. Ein Hinweisschild erinnerte mich daran, dass Santiago ja auch als Tor zum Orient bekannt ist :?: und rief Gedanken an tausendundeine Nacht hervor. &#59;D

Ankunft in Santiago

Seit langem war ich auf meiner Reise mal wieder ein wenig nervoes. Am Donnerstagabend sass ich im Bus in die 6 Millionen Metropole. Da ich kein richtiges Gefuehl fuer die Sicherheit von rucksackbepackten Auslaendern auf der Suche nach Unterkunft entwicklen konte und ausserdem im Dunkeln ankommen wuerde, wollte ich einige Vorsichtsmassnahmen ergreifen.

Per Reisefuehrer und im Gespraech mit meinem Sitznachbarn brachte ich zunaechst als sicher geltende Stadtviertel in Erfahrung und reservierte mir zum ersten mal ueberhaupt vorab per Handy vom Bus aus eine Unterkunft. Der nette Herr, der uebrigens bei einem deutschen Unternehmen beschaeftigt ist, bot mir ausserdem an, mich in der Metro ein Stueck zu begleiten, da er einen aehnlichen Heimweg vor sich hatte.

So hatte ich dann nur noch etwa 1 Kilometer Fussweg allein zurueckzulegen und kam wohlbehalten in meinem Hostal im Stadtviertel Providencia an. Es handelt sich um ein aufwendig restauriertes Haus aus dem fruehen 20. Jahrhundert. In den gemuetlichen Polstermoebeln fuehlt man sich sofort wohl.
Das beste jedoch: Seit mehr als 4 Tagen zum ersten Mal kein Regen! :p

Cuzco

Nach ein paar weiteren Tagen am Strand bin ich gestern mit dem Nachtbus von Arequipa aus nach Cuzco gefahren. Die Stadt liegt ueber 3400 Meter hoch und war die Hauptstadt des damaligen Inkareiches. Von Cuzco aus starten auch Touren in das Valle sagrado de los Incas und nach Machu Picchu. Da ich beides bereits bei meinem ersten Besuch in 2003 besucht hatte, habe ich diesmal andere Plaene.
Uebermorgen werde ich zu einer fuenftaegigen Tour in den Manu Nationalpark aufbrechen. Er befindet sich im Regenwald auf nur noch etwa 350 Meter Hoehe. Da hier gerade die Regenzeit beginnt, hoffe ich, dass es keine Probleme mit gesperrten Strassen bei der Anfahrt oder Hochwasser auf den Fluessen geben wird.
Das Manu Schutzgebiet ist bekannt fuer eine riesige Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Ich bin neugierig was uns so alles ueber den Weg laufen wird und werde nach meiner Rueckkehr natuerlich so schnell wie moeglich Bericht erstatten.
Jetzt macht sich die Gelbfieber Impfung bezahlt und ich habe auch schon brav angefangen, meine Malaria Prophylaxe Tabletten einzunehmen. Eine weitere schlechte Nachricht fuer die Kollegen (ich weiss, es war gut gemeint): Ich muss mir noch ein etwas staerkeres Insektenabwehrmittel besorgen. Durch Autan lassen sich die Moskitos laut Auskunft der Guides anscheinend keinesfalls beirren, sondern lachen sich allenfalls tot. :))

Arequipa

Mit dem Weiterflug nach Arequipa hat dann alles gute geklappt. Im Morgengrauen bin ich angekommen und konnte den ersten Blick auf den leicht verschneiten Vulkan Misti geniessen, den es spaeter noch zu besteigen gilt.

Zufaellig habe ich im Flugzeug noch einen anderen Deutschen getroffen (es bestaetigt sich mal wieder, dass sie wirklich ueberall sind), der ebenfalls seinen Koffer vermisst.
Glendas Vater hat mich vom Flughafen abgeholt. Das bedeutete fuer mich dann sofort den Sprung ins kalte Wasser, was die spanische Sprache angeht. Recht so! Da muss ich jetzt durch. Es klappt aber auch eigentlich schon ganz gut.
Zu Hause musste ich mich dann doch erstmal ein wenig auf’s Ohr hauen. Aber um dem Jetlag nicht Tuer und Tor zu oeffnen, habe ich mich nach zwei Stunden wieder wecken lassen.
Zusammen mit Glendas Bruder und seiner Frau haben wir uns nachmittags ganz spontan ein paar Prepaid Karten gekauft. Also bin ich jetzt fuer die Dauer des Aufenthalts in Peru unter folgender Nummer erreichbar: +5154958711251
Ausserdem habe ich mich mit einem Notfallpaket an Waesche und Badartikeln eingedeckt. Die Hoffnung auf das Wiederauftauchen meines Rucksacks habe ich ja schliesslich noch nicht aufgegeben!