Manila

An einem der letzten Tage machen Christian und ich noch auf eigene Faust einen Stadtrundgang in Manila. Im Vergleich zu den Erlebnissen in Cabuyao ist das allerdings nicht ganz so spannend. In der Innenstadt gibt es grosse Einkaufszentren und einige Parks, in denen Szenen aus spanischen Kolonialzeit und des Unabhaengigkeitskampfes dargestellt werden.
Ausserdem kommen wir endlich in den Genuss, mit einem echten Jeepney zu fahren. Diese meist bunt geschmueckten, langgestrecken Fahrzeuge, die urspruenglich aus alten Army Jeeps hergestellt wurden, bieten Platz fuer ca. 20 Personen. Dabei darf auch gerne stehend auf einer Plattform an der Rueckseite mitgefahren werden, wobei man sich am Dach festhalten muss.

Fiesta

Am gestrigen Abend konnten wir schonmal den Tanzwettbewerb der an der Fiesta teilnehmenden Gruppen besuchen. Und heute war dann die grosse Parade angesagt. Alle Strassen sind voller Menschen und der Umzug erinnert ein bisschen an Karneval oder Schuetzenfest. Nanay hatte sogar eine der Gruppen zu sich nach Hause eingeladen. Alle Musikanten und Taenzerinnen werden reichlich mit Essen versorgt und dafuer gibt es direkt vor dem Haus eine exclusive Privatvorstellung.

Waehrend des Umzugs wird die Heiligenfigur mit reichlich Blumenkraenzen behaengt. Die Stimmung ist wirklich ueberwaeltigend. Den ganzen Tag ueber wird im Hauseingang gesungen, weil eigens fuer die Fiesta eine Karaokeanlage gemietet wurde. Wieder einmal werden wir zu den Nachbarn eingeladen und auesserst grosszuegig mit Essen und Getraenken versorgt.
Fast den ganzen Tag ueber ist die Strasse fuer den normalen Verkehr unpassierbar. Naja, eigentlich ist das auch an anderen Tagen gelegentlich der Fall. Fuer den Strassenverkehr muss man auf den Philippinen eben meistens viel Geduld und Zeit haben. &#59;)

Schweinerei

Zufaelligerweise faellt unser Besuch in Cabuyao genau auf die Zeit, in der das alljaehrliche Fest zu Ehren des oertlichen Schutzheiligen stattfindet. Da wir ja frueher als gedacht von unserem Ausflug zurueck gekommen sind, bekommen wir das Schwein, das zu diesem Anlass gekauft wurde bei unserer Rueckkehr noch lebend zu Gesicht. Es liegt muede und leise grunzend im Eingang. Ob es wohl schon Alptraeume hat, weil es weiss, was ihm bevorsteht? :-/

Am naechsten Tag lauft dann die Fleischverarbeitung im gesamten Haus bereits auf Hochtouren. Vom gesamten Tier bleibt nicht mehr viel uebrig. Auch viele Nachbarn haben frisch geschlachtet und bei der morgigen Fiesta wird es ueberall reichlich zu essen geben.

Banaue und Sagada

Zum Glueck hatten Uli und Yani auch frei, so dass wir zusammen mit einer von Yanis Freundinnen einen Wochenendausflug in den Norden der Insel Luzon machen konnten. Die Distanz liegt ungefaehr bei 400 bis 500 Kilometern, aber leider sind die Strassen auf den Philippinen oft stark belastet. Insbesondere durch die langsamen Jeppneys und Tricycles kommt man einfach nicht so recht voran. Also waren wir ungefaehr 12 Stunden unterwegs, bis wir in Banaue ankamen. Dort gibt es Reisterassen zu besichtigen, die etwas grossspurig auch als achtes Weltwunder bezeichnet werden. Fuer jemanden der wie ich noch nie so etwas gesehen hatte, ist das ein auesserst beeinrduckender Anblick.

Am naechsten Tag ging es dann ueber eine haarstraeubende Piste weiter nach Sagada. Dort kann man haengende Steinsaerge besichtigen und in eine Hoehle hinabsteigen. Man hoert ueber einem eine riesige Menge Fledermaeuse quietschen und fragt sich dann ploetzlich: Was ist das hier eigentlich fuer eine glitschige Schicht auf dem Boden… |-|

Auf dem Rueckweg nach Manila fuhren wir dann auf einer Gebirgsstrasse, die sich bis auf 2400 Meter hinauf windet.
Da Uli dem Verkehrschaos in Manila entgehen wollte, hat er sich fuer einen Dauerfahrtmarathon entschieden und wir fuhren ohne Ubernachtung zurueck nach Cabuyao. Lediglich ein paar Stops bei seiner Lieblings Fastfoodkette Jollibee mussten natuerlich eingeplant werden. &#59;)

Tagaytay

Heute haben wir einen Ausflug zum etwa zwei Stunden enfernten Ort Tagaytay gemacht. Dort gibt es einen grossen See, in dessen Mitte der Taal Vulkan liegt, der wiederum in seinem Inneren einen Kratersee hat, in dem es auch eine kleine Insel gibt. Und es sollte doch mit dem teufel zugehen, wenn es darauf nicht auch nochmal eine mittelgrosse Pfuetze gibt, die man mit etwas gutem Willen als See bezeichnen koennte…
Das ganze erinnert einen irgendwie an diese russischen Matryoshka Puppen. &#59;D

Obwohl der Aufstieg zum Vulkan zu Fuss nur etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde in Anspruch nimmt, kann das bei der unglaublichen Hitze schon eine ziemliche Tortur sein. Daher bieten die Inselbewohner Pferde und Guides fuer den Aufstieg an. Allerdings sehen die Tiere nicht wirklich wohl genaehrt aus, und manchmal hat man den Eindruck, dass die Guides die Tiere stuetzen muessen, wenn sie ihre Reiter zum Kraterrand hinauf wuchten.

Philippinen

Heute bin ich nach knapp zehn Stunden Flug in Manila gelandet. Beim ersten Blick durch die geoffnete Flugzeutgtuer fielen mir zunaechst die ca. 15 weiss gekleideten Herren mit Rollstuehlen auf. Ungefaehr 5 Meter spaeter wurde mir dann auch klar, warum die sich dort postieren.
Erst fuehlt es sich ungefaehr so an als wuerde man in voller Montur im Leuze in die 90 Grad Sauna spazieren, und zwar waehrend eines Aufgusses. XX(
Dann dauert es ungefaehr 3 Minuten bis sich ein gleichmaessiger Fluessigkeitsfilm auf der Haut gebildet hat und die Schweissperlen beginnen, den Ruecken herunter zu laufen. Zum Glueck ist das Terminal klimatisiert.

Christian war schon einige Stunden frueher angekommen, so dass mein „Empfangskommando“ auch noch in der Hitze auf mich warten musste. Uli hatte seinen Nachbarn als Fahrer beaufragt, so dass wir im klimatisierten Van nach Cabuyao fahren konnten.
Da der Besuch von Weissen durchaus eine Attraktion ist waren wir fast den ganzen Abend mit Haendeschuetteln beschaeftigt. Es war ueberwaeltigend, wie viel Gastfreundschaft uns sofort entgegengebracht wurde. Besonders Ulis Schwiegermutter Nanay war staendig um unser leibliches Wohl besorgt: „You have to eat!“ &#59;D