Tacna

Nach einem Monat in Peru muss ich mich langsam von Arequipa verabschieden. Auch David und Glenda fliegen heute zurueck nach Oesterreich. Die „weisse Stadt“ und die unermessliche Gastfreundschaft von Glendas Familie werden mir sehr fehlen. Vielen, vielen herzlichen Dank und bis bald.

Am Abend nehme ich einen Bus nach Tacna, der suedlichsten Stadt in Peru und meine letzte Station auf dem Weg nach Chile. Eine von Glendas Freundinnen betreibt dort ein Hostal und laedt mich freundlicherweise ein, dort zu uebernachten. Vielen Dank auch dafuer. :D
Mein Aufenthalt in Tacna ist aber nur sehr kurz. Nach einem Stadtrundgang am naechsten Tag mache ich mich auf den Weg nach Sueden.

Manu Nationalpark (5/5), Rueckkehr aus der gruenen Lunge der Erde

Am fuenften Tag besuchen wir mit dem Boot im Morgengrauen eine Stelle am Flussufer, die von Papageien und Aras besucht wird, um ihren Mineralienhaushalt auf Vordermann zu bringen. Sie lecken dazu den Lehm an den Haengen des Flussufers. Die Mineralien werden benoetigt, um schwer verdauliche oder sogar giftige Pflanzen, die die Tiere zu sich nehmen, zu neutralisieren.

Als Abschluss der Tour halten wir dann noch an einer natuerlichen Thermalquelle, deren Wasser von einem Vulkan aufgeheizt wird. Nach den anstrengenden Wanderungen ist jeder froh, sich ein bisschen unter freiem Himmel im Whirlpool entspannen zu koennen.
Spaeter verladen wir unser Gepaeck wieder in den Minivan und fahren die gesamte Strecke bis nach Cuzco an einem Stueck zurueck. Diesmal ohne Zwangspausen durch Erdrutsche.
Wir sind sogar so frueh zurueck, dass ich noch am selben Abend den Nachtbus nach Arequipa erwische. Statt zirpenden Grillen habe ich in dieser Nacht leider nur das Brummen des Dieselmotors im Ohr.

Manu Nationalpark (4/5), Auf den Spuren von Tarzan

Nach dem Fruehstueck begeben wir uns auf den Rueckmarsch zu unserer Lodge. Zwischendurch hat Wilbert einige Pruefungen à la Jungle-Camp eingebaut. Zuerst muessen wir und an einem grossen Urwaldbaum mit riesigen Blattwurzeln im Hangeln an der Liane versuchen. Schon das erklimmen der Blattwurzeln entlang der pendelnden Liane erweist sich als aeusserst wacklige Angelegenheit. Danach noch richtig Mass nehmen und den Absprung zur naechsten Blattwurzel wagen. Die sanfte Landung auf der Kante der Blattwurzel wird bei den meisten eher zum harten rueckwaertigen Anprall am Baumstamm. Ich habe zudem auch noch das Glueck, eine Ameise vom Stamm aufzulesen, die sich panikartig drei mal in meinen Oberkoerper verbeisst. Einen derart brennenden Schmerz haette man dem Tier angesichts seiner Groesse eigentlich gar nicht zugetraut.

Die zweite Pruefung besteht im Besteigen eines Baums. Im Urwald gibt es Baeume, die aussen um den Stamm eines anderen Baumes emporwachsen und diesen mit der Zeit komplett zersetzen. Dadurch ist der aeussere Baum hohl und hat zu allen Seiten Loecher. Im Inneren eines dieser Baeume sollen wir hinauf klettern und uns aus etwa 6 Metern Hoehe aussen an einer grossen Liane wieder hinabhangeln. Leider stellen wir erst waehrend des Kletterns fest, dass in dem Hohlraum sowie an der Liane auch die grossen, schwarzen Bullet Ants unterwegs sind. So bekommt die Sache noch ein bisschen mehr Nervenkitzel. Gerade als einer der schwedischen Teilnehmer den Baum in Richtung Liane verlassen will, hoeren wir etwas, das dem beruehmten Tarzan-Schrei schon relativ nahe kommt. Die Begruendung findet man am besten, wenn man bei Wikipedia mal nach dem Schmidt Sting Pain Index sucht und auf der abgebildteten Rangliste den Eintrag fuer die „Bullet Ant“ nachliest…

Auf dem Rueckweg bekommen wir noch einige Aras und eine kleinere Affenart zu sehen. Auf der Farm, bei der wir uns dann auch von unserem treuen Begleiter dem Fasan verabschieden, koennen wir noch frisch gepflueckte Grape Fruits, Orangen und Kokosnuesse probieren. Danach ist jeder von uns froh, eine Dusche nehmen zu koennen. Zwei Tage in Schweiss, Sonnencreme und Moskitoabwehrmittel zu duensten laesst einen selbst ein kaltes Rinnsal in einer Holzhuette mit Fledermausen an der Decke sehr zu schaetzen wissen.
Nach dem Mittagessen verlassen wir die Lodge und bringen das Gepaeck zurueck zum Boot. Auf dem Rueckweg ist der Fluss nun viel ruhiger und auch das Wetter ist sonniger.

Unser Nachtlager errichten wir auf einer Sandbank im Fluss. Nachdem wir ein Lagerfeuer entfacht und unser Abendessen eingenommen haben, begen wir uns ein weiteres Mal auf die Jagd nach Kaimanen. Wieder sind die rot reflektierenden Augen im Licht der Taschenlampen zu erkennen, aber als Wilbert versucht, eines der Tier einzufangen, fluechtet es ins tiefere Wasser. Also muessen wir uns mit Erzaehlungen von vergangenen Kaiman-Jagden begnuegen. Die Narben von Bisswunden an Wilberts Armen zeigen, dass es manchmal vielleicht auch besser ist, wenn die Tiere rechtzeitig fluechten koennen.

Manu Nationalpark (3/5), Kein Schwein laesst sich blicken

An diesem Morgen starten wir zu einem Tagesmarsch durch den Wald, auf dem wir unter anderem Wildschweine an einer Suhle beobachten wollen. Zuerst mal gibt es aber Fruehstueck. Und zwar fuer uns und auch fuer die zwei Affengruppen, die in der Naehe der Lodge heimisch sind. Sie holen sich nach und nach ein Buendel Bananen, das in einer Ecke des Gelaendes auf einer Plattform deponiert ist. Dabei kommt es schonmal zu kleineren Stretereien, aber am Schluss bleibt dann trotzdem nicht einmal eine Anstandsbanane zurueck.

Als erstes Hindernis muessen wir einen Fluss ueber einen Baumstamm ueberqueren. Dummerweise hat jemand vergessen das Gelaender zu montieren. Auf den naechsten Kilometern bekommen wir einige Ara und Papageienarten zu sehen. Ausserdem verfolgt uns ein Fasan von einer Farm, die wir ueberqueren, von dort an auf Schritt und tritt durch den Wald. Er bleibt spaeter sogar in unserem Nachtlager und laeuft am naechsten Tag den ganzen Weg wieder mit zurueck zu dem Hof.
Nach einigen Stunden kommen wir bei der Aussichtsplattform an, auf der wir die Wildschweine beobachten wollen. Nach einiger Zeit kommt auch tatsaechlich eine Gruppe vorbei, um sich zu suhlen. Allerdings entdeckt uns eines der Tiere und schlaegt Alarm. Danach fluechtet die gesamte Gruppe und laesst sich auch in den folgenden 2 Stunden nicht mehr blicken. Also muessen wir leider den Rueckzug antreten. Das Mittagessen nehmen wir auf dem Weg mit den Gummistifeln in einem Bach ein. Da es inzwischen ziemlich heiss ist, kommt das ganz gelegen.

Spaeter schreit der australische Teilnehmer Mike unvermittelt laut auf. Ungluecklicherweise hat er eine etwa 5cm lange Wespe unsanft von einem Blatt aufgescheucht, die sich auf prompt auf ihre ganz persoenliche Weise dafuer bedankt. Zum Glueck sind aber ausser starken Schmerzen keine weiteren Folgen zu erwarten.
Leider bekommen wir auf der restlichen Strecke bis zu unserem Zeltlager am Fluss nicht mehr viele Tiere zu sehen. Aber das Bad im kuehlen Wasser entschaedigt uns fuer die Strapazen.
Nach Einbruch der Dunkelheit begeben wir uns dann noch mit dem Boot auf die Suche nach Kaimanen, die in den ruhigeren Nebenarmen des Flusses schlafen. Obwohl Wilbert eines der Tiere an den rot reflektierenden Augen erkennt und ins Wasser geht, um es einzufangen, kann das scheue Reptil noch rechtzeitig fliehen. Also haben wir dabei leider auch kein Glueck.
Die ersten Teilnehmer denken darueber nach ihren Anwalt einzuschalten, um ggf. Teile des Tourpreises rueckerstatten zu lassen. &#59;)

Manu Nationalpark (2/5), Bonanza Lodge

Am folgenden Tag gibt uns unser Guide Wilbert Informationen zu oertlichen Koka Plantage sowie zur heilenden oder auch berauschenden Wirkung einiger weiterer im Regenwald heimischer Pflanzen.
An das gelegentliche Aufsetzen und Aussteigen habe wir uns mittlerweile eigentlich schon gewoehnt. Nach zwei weiteren Stunden Fahrt wird unser treues Gefaehrt aber endlich erloest und wir verladen unser Gepaeck auf ein Boot, mit dem wir die flussabwaerts gelegene Bonanze Lodge ansteuern. Der Fluss ist durch den Niederschlag des vergangenen Tages stark angeschwollen und der reissende Anblick der Wassermassen floesst uns grossen Respekt ein. Spaeter geraten wir mehrfach in unglaublich starke Schauer, die uns bis auf die Haut spueren lassen, dass wir uns jetzt im Regenwald befinden.

Durch den hohen Pegelstand des Flusses ist leider auch der Fussweg bis zu unserem Ziel, der Bonanza Lodge, stellenweise ueberflutet. Mit dem Rucksack ueber dem Kopf muessen wir bis zur Huefte durchs Wasser laufen. Da ich an einem glitschigen Abhang auch noch ausrutesche und mich auf den Hintern setze, bin ich bei der Ankunft weitgehend flaechendeckend mit Schlamm bedeckt. Aber so kommt wenigstens noch etwas mehr das Gefuehl von Wildnis und Abenteuer auf.

Als Belohnung duerfen wir uns dann erstmal in den bequemen Haengematten ausruhen. Vor dem Abendessen und bei einbrechender Dunkelheit brechen wir aber noch zu einem Fussmarsch durch den angrenzenden Urwald auf. Wilbert geht mit der Machete voran. Gleich am Anfang erklaert er uns, dass wir stets aufpassen sollen, wo wir uns festhalten oder wo wir uns anlehnen. Vor allem vor den Bullet Ants, einer grossen Ameisenart, deren Biss starke Schmerzen und Fieber verursacht, werden wir gewarnt.
Auf unserem Marsch durch die Dunkelheit versuchen wir im Kegel unserer Taschenlampen Tiere zu entdecken. Aber der groesse Teil der Urwaldbewohner sind Meister der Tarnung. Also gelingt es auf der zweistuendigen Wanderung nur Wilbert mit seinem geuebten Auge etwas anderes als Blaetter und einige Insekten zu entdecken. Er zeigt uns zwei Froesche, mehrere Eidechsen, eine grosse Schnecke und einige Scorpion spiders. So direkt vor dem Abendessen reicht uns das aber auch erst einmal.

Manu Nationalpark (1/5), Anfahrt mit Hindernissen

Um 6.30 besteige ich mit einer weiteren Deutschen, drei Schweden, einem Australier, sowie Tourguide, Koch und Fahrer aus Peru den Toyota Hiace, der uns ueber zwei 4000m Paesse in den Regenwald bringen soll. Auf dem Dach sind neben unserem Proviant fuer die naechsten Tage auch noch eine Gasflasche und ein Bootsmotor verzurrt, so dass dem fast voll besetzten als normale Strassenversion ausgelegten Kleinbus nicht mehr viel Bodenfreiheit bleibt. Das Wetter ist bei der Abfahrt noch trocken und angenehm sonnig.
Die „normalen Strassen“ verlassen wir dann bereits nach den ersten 40 km. Ab diesem Punkt geht es weiter auf einer schmalen Schotterpiste, bei der das Passieren von entgegenkommenden LKW zunehmend zum Abenteuer wird. Nach einigen Stunden erreichen wir auf dem zweiten Pass den offiziellen Eingang in den Manu Nationalpark. Inzwischen ist der Himmel bedeckt und es regnet ziemlich stark. Somit bleibt uns leider der erste Ausblick ueber den Regenwald vergoennt.

Von entgegenkommenden Fahrern erfaehrt unser Guide, dass es auf dem folgenden Streckenabschnitt bereits zwei Erdrutsche gegeben hat, an denen bereits Bauarbeiter im Einsatz seien.
Nachdem David und ich bei unseren letzten Ausfluegen bestens ausgeruestet waren, zeigt sich jetzt was die mangelnde Gelaendetauglichkeit des Fahrzeugs fuer Schwierigkeiten mit sich bringen kann. Da die Strasse auf der Abfahrt immer mehr zu einer schlammigen, zerfurchten Rutschpartie verkommt, setzt unser Toyota gelegentlich auf dem Boden auf oder droht sich festzufahren, so dass wir aussteigen muessen, damit der Fahrer groessere Hindernisse oder querende Wasserrinnen ueberwinden kann. Die Stelle des ersten Erdrutsches, die inzwischen repariert ist, laesst sich mit einiger Muehe passieren.
Wenig spaeter kommen wir an den zweiten Erdrutsch, an dem noch gearbeitet wird. Auch ein kleinerer Reisebus mit anderen Touristen und einige Autofahrer warten dort. Als wir aussteigen und das ganze Ausmass des Ereignisses erfasse koennen, verschlaegt es und die Sprache. Die gewaltige Schlammlawine hat die Strasse auf ca. 40m Breite komplett ins Tal gerissen. Zum Glueck ist kein Fahrzeug erfasst worden und bei unserer Ankunft kaempft ein Bulldozer damit, aus Schlamm und Geroell wieder eine Fahrbahn herzustellen.

Waehrend unser Fahrer wartet, gehen wir zu Fuss weiter und unser Guide zeigt uns die ersten Tiere, darunter eine giftige Raupe und einige Vogelarten. Wir haben sogar das Glueck, einen Harpy Eagle zu sehen, zu dessen Beute angesichts seiner Groesse auch ausgewachsene Wollaffen gehoeren. Letztere koennen wir auf der Weiterfahrt sogar auch noch beim Ueberqueren der Strasse durch die Baumwipfel beoabachten.
Je tiefer wir auf der Abfahrt kommen, desto hoeher wird die Aussentemperatur. Die Regenwolken verziehen sich im Laufe des Nachmittags und machen den Blick frei auf die steilen, gruenen Haenge, die immer wieder von kleineren Wasserfaellen durchzogen sind.

Bei einbrechender Dunkelheit erreichen wir unser erstes Nachtlager. Eine 3cm lange Kakerlake, eine mittelgrosse Spinne und einige Moskitos begruessen uns im Schlafgemach. Naja, es haette schlimmer kommen koennen. Schliesslich haben wir uns ja auf soetwas eingstellt. Mit lautstarkem Zirpen als Hintergrundgeraeusch verbringe ich meine erste Nacht unter einem Moskitonetz.

Cuzco

Nach ein paar weiteren Tagen am Strand bin ich gestern mit dem Nachtbus von Arequipa aus nach Cuzco gefahren. Die Stadt liegt ueber 3400 Meter hoch und war die Hauptstadt des damaligen Inkareiches. Von Cuzco aus starten auch Touren in das Valle sagrado de los Incas und nach Machu Picchu. Da ich beides bereits bei meinem ersten Besuch in 2003 besucht hatte, habe ich diesmal andere Plaene.
Uebermorgen werde ich zu einer fuenftaegigen Tour in den Manu Nationalpark aufbrechen. Er befindet sich im Regenwald auf nur noch etwa 350 Meter Hoehe. Da hier gerade die Regenzeit beginnt, hoffe ich, dass es keine Probleme mit gesperrten Strassen bei der Anfahrt oder Hochwasser auf den Fluessen geben wird.
Das Manu Schutzgebiet ist bekannt fuer eine riesige Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Ich bin neugierig was uns so alles ueber den Weg laufen wird und werde nach meiner Rueckkehr natuerlich so schnell wie moeglich Bericht erstatten.
Jetzt macht sich die Gelbfieber Impfung bezahlt und ich habe auch schon brav angefangen, meine Malaria Prophylaxe Tabletten einzunehmen. Eine weitere schlechte Nachricht fuer die Kollegen (ich weiss, es war gut gemeint): Ich muss mir noch ein etwas staerkeres Insektenabwehrmittel besorgen. Durch Autan lassen sich die Moskitos laut Auskunft der Guides anscheinend keinesfalls beirren, sondern lachen sich allenfalls tot. :))

Neujahrsfeier

Wie versprochen noch ein paar Zeilen zur Neujahrsfeier und der Link auf die Bilder.
Die Feier fand in einem Haus im Badeort Mejia statt. Es waren ungefaehr 70 Gaeste eingeladen. Einer der Gastgeber war gleichzeitig der Koch. Mit seinem Buffet, das wirklich keine Wuensche offen liess, konnte zunaechst fuer die noetige Grundlage gesorgt werden, bevor auf das neue Jahr angestossen und dann bis zum Morgengrauen weitergefeiert wurde. Wie ich feststellen durfte, laesst sich das peruanische Nationalgetraenk Pisco hervorragend mit Sprite oder Cola kombinieren.
Musikalisch wurde die Party mit lateinamerikanischen Klaengen untermalt, die von einer Live-Band dargeboten wurden. Ein kleines Feuerwerk durfte natuerlich auch nicht fehlen.
Da es am Strand nachts merklich auffrischt, ist es jedoch unabdingbar, sich mit angemessener Bekleidung ausreichend gegen die Kaelte zu schuetzen. Die ueberwiegende Zahl der Gaeste war darauf natuerlich bestens vorbereitet. B)

Aguada Blanca

Die dritte unserer Offroad Touren ging ein weiteres Mal in die Reserva Nacional. Das Wetter war voll und ganz auf unserer Seite. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir schon frueh morgens die Piste zwischen den beiden Vulkanen Misti und Chachani hinauf. Der Ausblick war ehrfurchtgebietend. Es war uns ploetzlich schwer vorstellbar, dass wir den Gipfel des einen Knapp-6000ers tatsaechlich erklommen hatten.
Ueber die Hochebene fuhren wir dann weiter in Richtung der Aguada Blanca Talsperre, mit deren Hilfe der Wasserstand des durch Arequipa verlaufenden Rio Chili reguliert wird.

Auf dem Weg gab es auch wieder Vicuñas zu sehen. Als grosse Besnderheit konnten wir aber auch zwei Gruppen der aeusserst seltenen Guanacos beobachten. Sie sind neben den Vicuñas die zweite Art der wilden Andenkamele und am charakteristischen schwarzen Kopf zu erkennen.

Die dreitaegige Offroad Tortur ging leider auch an unserem fahrbaren Untersatz nicht spurlos vorbei. Eines der Unterbodenbleche fiel auf dem Rueckweg ab…

„Bitte auesserste Vorsicht auf der Piste zwischen Aguada Blanca Talsperre und Arequipa. Es liegen Metallteile auf der Fahrbahn.“ &#59;)

Laguna Salinas

Vielleicht hat der eine oder andere schon bemerkt, dass es in der Bildergallerie schon einige Fotos gibt, zu denen ich noch keine Berichte verfasst habe. Das muss ich jetzt natuerlich unverzueglich nachholen.

Vorgestern haben wir eine weitere Tour in die Reserva Nacional unternommen, die die Offroad Faehigkeiten unseres Fahrzeugs abermals schwer auf die Probe stellte. Das Ziel war diesmal die Laguna Salinas, ein 4300m hoch gelegener Salzsee am Fuss des Ubinas Vulkans.
Mangels durchgehender Strassenbeschilderung und Richtungswegweiser brauchten wir allerdings erst einmal ca. eine Stunde um Arequipa ueberhaupt auf der richtigen Strasse zu verlassen. Fazit: „Alle Wege fuehren nach Rom, aber nur wenige wieder heraus!“ &#59;)

Danach folgten etwa 40 Kilometer hinauf zur Hochebene auf einer Piste, deren Zustand mit „jenseits von Gut und Boese“ noch beschoenigend beschrieben ware. Waehrend wir in unserem Gelaendewagen schon den Apetit verloren, wurde sie dennoch zu unserer groessten Verwunderung selbst von mittelgrossen Reisebussen befahren.

Durch die dunkle Bewoelkung ueber dem Salzsee und dem eisigen Wind herrschte anfangs eine duestere, bedrohliche Stimmung. Es gibt ein winziges Dorf, in dem einige Alpaka Zuechter und Mitarbeiter der Salzfabrik leben. Ansonsten ist die Laguna Salinas ein sehr einsamer Ort.
Wenn der Wasserstand ansteigt, koennen auf dem See Flamingos beobachtet werden. Bei unserem Besuch befanden diese sich jedoch vernuenftigerweise noch in waermeren Gefilden.

Wir hatten zunaechst einen Versuch unternommen, mit dem Auto einer Fahrspur ueber das Salz zu folgen. Als der Wagen aber zunehmend einsank, wurde uns dabei doch etwas mulmig, so dass wir mit eingeschaltetem Allradantrieb den Rueckzug antraten und stattdessen zu Fuss eine kleine Expedition unternahmen.
Das Salz kristallisiert dort teilweise zu filigranen, mikadoartigen Strukturen. Die Vegetation beschraenkt sich auf einige ausserst hartnaeckige, niedrig wachsende Gruenpflanzen im Randbereich des Sees.
Bei unserer Abfahrt klarte das Wetter etwas auf. Die Stimmung wurde freundlicher und wir konnten auf der dem Rueckweg noch einen beeindruckenden Sonnenuntergang verfolgen.