Schweinerei

Zufaelligerweise faellt unser Besuch in Cabuyao genau auf die Zeit, in der das alljaehrliche Fest zu Ehren des oertlichen Schutzheiligen stattfindet. Da wir ja frueher als gedacht von unserem Ausflug zurueck gekommen sind, bekommen wir das Schwein, das zu diesem Anlass gekauft wurde bei unserer Rueckkehr noch lebend zu Gesicht. Es liegt muede und leise grunzend im Eingang. Ob es wohl schon Alptraeume hat, weil es weiss, was ihm bevorsteht? :-/

Am naechsten Tag lauft dann die Fleischverarbeitung im gesamten Haus bereits auf Hochtouren. Vom gesamten Tier bleibt nicht mehr viel uebrig. Auch viele Nachbarn haben frisch geschlachtet und bei der morgigen Fiesta wird es ueberall reichlich zu essen geben.

Banaue und Sagada

Zum Glueck hatten Uli und Yani auch frei, so dass wir zusammen mit einer von Yanis Freundinnen einen Wochenendausflug in den Norden der Insel Luzon machen konnten. Die Distanz liegt ungefaehr bei 400 bis 500 Kilometern, aber leider sind die Strassen auf den Philippinen oft stark belastet. Insbesondere durch die langsamen Jeppneys und Tricycles kommt man einfach nicht so recht voran. Also waren wir ungefaehr 12 Stunden unterwegs, bis wir in Banaue ankamen. Dort gibt es Reisterassen zu besichtigen, die etwas grossspurig auch als achtes Weltwunder bezeichnet werden. Fuer jemanden der wie ich noch nie so etwas gesehen hatte, ist das ein auesserst beeinrduckender Anblick.

Am naechsten Tag ging es dann ueber eine haarstraeubende Piste weiter nach Sagada. Dort kann man haengende Steinsaerge besichtigen und in eine Hoehle hinabsteigen. Man hoert ueber einem eine riesige Menge Fledermaeuse quietschen und fragt sich dann ploetzlich: Was ist das hier eigentlich fuer eine glitschige Schicht auf dem Boden… |-|

Auf dem Rueckweg nach Manila fuhren wir dann auf einer Gebirgsstrasse, die sich bis auf 2400 Meter hinauf windet.
Da Uli dem Verkehrschaos in Manila entgehen wollte, hat er sich fuer einen Dauerfahrtmarathon entschieden und wir fuhren ohne Ubernachtung zurueck nach Cabuyao. Lediglich ein paar Stops bei seiner Lieblings Fastfoodkette Jollibee mussten natuerlich eingeplant werden. &#59;)

Tagaytay

Heute haben wir einen Ausflug zum etwa zwei Stunden enfernten Ort Tagaytay gemacht. Dort gibt es einen grossen See, in dessen Mitte der Taal Vulkan liegt, der wiederum in seinem Inneren einen Kratersee hat, in dem es auch eine kleine Insel gibt. Und es sollte doch mit dem teufel zugehen, wenn es darauf nicht auch nochmal eine mittelgrosse Pfuetze gibt, die man mit etwas gutem Willen als See bezeichnen koennte…
Das ganze erinnert einen irgendwie an diese russischen Matryoshka Puppen. &#59;D

Obwohl der Aufstieg zum Vulkan zu Fuss nur etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde in Anspruch nimmt, kann das bei der unglaublichen Hitze schon eine ziemliche Tortur sein. Daher bieten die Inselbewohner Pferde und Guides fuer den Aufstieg an. Allerdings sehen die Tiere nicht wirklich wohl genaehrt aus, und manchmal hat man den Eindruck, dass die Guides die Tiere stuetzen muessen, wenn sie ihre Reiter zum Kraterrand hinauf wuchten.

Philippinen

Heute bin ich nach knapp zehn Stunden Flug in Manila gelandet. Beim ersten Blick durch die geoffnete Flugzeutgtuer fielen mir zunaechst die ca. 15 weiss gekleideten Herren mit Rollstuehlen auf. Ungefaehr 5 Meter spaeter wurde mir dann auch klar, warum die sich dort postieren.
Erst fuehlt es sich ungefaehr so an als wuerde man in voller Montur im Leuze in die 90 Grad Sauna spazieren, und zwar waehrend eines Aufgusses. XX(
Dann dauert es ungefaehr 3 Minuten bis sich ein gleichmaessiger Fluessigkeitsfilm auf der Haut gebildet hat und die Schweissperlen beginnen, den Ruecken herunter zu laufen. Zum Glueck ist das Terminal klimatisiert.

Christian war schon einige Stunden frueher angekommen, so dass mein „Empfangskommando“ auch noch in der Hitze auf mich warten musste. Uli hatte seinen Nachbarn als Fahrer beaufragt, so dass wir im klimatisierten Van nach Cabuyao fahren konnten.
Da der Besuch von Weissen durchaus eine Attraktion ist waren wir fast den ganzen Abend mit Haendeschuetteln beschaeftigt. Es war ueberwaeltigend, wie viel Gastfreundschaft uns sofort entgegengebracht wurde. Besonders Ulis Schwiegermutter Nanay war staendig um unser leibliches Wohl besorgt: „You have to eat!“ &#59;D

Sydney

Nach fast 4000 Kilometern bin ich heute am letzten Ziel vor meiner Abreise aus Australien angekommen. Mit dem Greyhound Bus ging es ueber die Harbour Bridge direkt ins Zentrum von Sydney.
Da es weit und breit keine Schliessfaecher gab, habe ich meinen Rucksack kurzerhand kostenlos beim Hotel Intern Continental aufbewahren lassen, auch wenn ich in meinem Backpacker Outfit dabei von so manchem Gast etwas eigenartig beaeugt wurde. :P

Abends habe ich dann rechtzeitig zum Sonnenuntergang auf die Faehre nach Manley genommen, um einen tollen Blick auf die Harbour Bridge, das Opernhaus und die Skyline zu bekommen. In Manley hat mich dann Michael abgeholt, den ich auf der Regenwald Tour in Peru kennengelernt hatte. Freundlicherweise kann ich die letzten Tage bei ihm und seinen Eltern uebernachten. Es tut richtig gut, mal wieder nicht in einem Hostel voller Touristen unterzukommen.

An den naechsten Tagen machen wir Ausfluege nach Norden Richtung Palm Beach und in den botanischen Garten von Sydney. Am Tag vor der Abreise lege ich mich zur Entspannung noch an den Strand von Manley. Und da die Wellen diesmal nahezu perfekt sind, verusche ich abermals mein Glueck auf einem Surfbrett. Diesmal schaffe ich es zumindest eine aufrechte Haltung auf dem Brett einzunehmen, auch wenn ich noch nicht komplett auf den Fuessen zu stehen komme.

Am 18. August geht es dann weiter auf die Philippinen. B)

Byron Bay

Obwohl heir auch jede Menge Touristen unterwegs sind, mutet Byron Bay im Gegensatz zu den Hotelburgen der Gold Coast eher wie ein gemuetliches Dorf an. Die Atmosphaere im Hostel ist auch recht gut. Man trifft jedoch wie an vielen Orten entlang der Ostkueste ueberwiegend auf europaeische Touristen, wobei die Deutschen meiner Einschaetzung nach vor Englaendern und Hollaendern die Nase vorne haben.
Leider ist es sehr windig, so dass die Wellen auch bei meinem zweiten Surf-Versuch keine Erfolgserlebnisse zualssen. Stattdessen kann ich mich aber mit einem Kite-Surfer unterhalten, der mir ein paar Tips zu Material und Surf-Spots gibt.
Von Byron Bay aus gelangt man zum oestlischsten Punkt des australischen Festlandes. Da Wale auch nicht gerne grosse Umwege auf sich nehmen, kommen sie auf ihrem Weg nach Norden sehr dicht an diesem Punkt vorbei und man sieht dort regelmaessig ihre grauen Ruecken aus dem Wasser auftauchen.

Surfer’s Paradise

Suedlich von Brisbane befindet sich die Gold-Coast. Der Name ist unter anderem auch gerechtfertigt, weil man sich dort mit dem Tourismus eine goldene Nase verdient. Ich habe bisher selten so viele gigantische Hotels und Appartmenthaeuser am Strand gesehen wie in Surfer’s Paradise. Die Hauptaktivitaeten sind dort a) am Strand liegen, b) Surfen, c) Party. Und das jeweils in beliebiger Reihenfolge.

Natuerlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen, mich an einem Tag auch mal mit einem Surfbrett in die Wellen zu stuerzen. Leider waren die Verhaletnisse aber alles andere als paradisisch, so dass dabei nicht wirklich Freude aufkommen wollte.
Die Nightclubs waren auch nicht so das richtige fuer mich, also ging es am folgenden Tag schon wieder weiter nach Sueden.

Brisbane

Und schon wieder bin ich 5 Greyhound Stunden weiter suedlich in Brisbane. Ich brauche erstmal eine kleine Verschnaufpause von dem vollen Touristenprogramm der letzten Tage. Daher habe ich mich nur in einem Backpacker Hostel einquartiert und ausser einem Stadtrundgang sowie dem Befreien saemtlicher Klamotten vom Fraser Island Sand nichts besonderes geplant. Morgen werde ich vermutlich schon wieder weiter nach Sueden fahren.

Fraser Island

Nachdem ich in Hervey Bay angekommen war, habe ich mich fuer einen dreitaegigen Ausflug auf Fraser Island angemeldet. Das ist eine riesige Sandinsel auf der man nur mit absolut geleaendetauglichen Fahrzeugen durchkommt.

Bei der Vorbesprechung fuer die Tour bestaetigte sich erneut mein Eindruck, dass die gesamte Ostkueste von deutschen Backpackern und Work-and-Travelern nur so wimmelt. Es hatten sich 5 weitere Deutsche angemeldet. Es wuerde also eien ausnahmslos deutsche Besatzung des Toyota Landcruisers werden. Wie sich herausstellte war ich zudem der einzige maennliche Teilnehmer. B)

Am ersten Tag mussten wir uns erstmal langsam an das Fahren im weichen Sand gewoehnen. Fuer mich war es das erste Mal, dass ich im Linksverkehr unterwegs war. Bloss nicht steckenbleiben, sonst muss der 3 Tonnen schwere Koloss mit Hilfe eines Klappspatens ausgegraben werden. XX(

Die Highlights auf der Insel waren der glasklare Lake McKenzie, der 75 Mile Beach mit dem Maheno Shiffswrack und der Aufstieg zum Indian Head, von dem aus wir Buckelwale, Haie und Manta Rochen beobachten konnten.
Weil uns ein umgekippter Baum zum Umkehren zwang, mussten wir fuer die zweite Nacht einen anderen Campingplatz waehlen als geplant, weil der Strand bei Flut nicht mehr zu befahren ist.
Ich glaube, nachdem ich drei Tage auf einer Insel mit fuenf Maedels ueberstanden habe, bin ich nun auch gewappnet fuer 5 Wochen Asien, ohne die Sprache zu kennen… &#59;D

Whitsunday Islands

Meine naechster Stop an der australischen Ostkueste ist Airlie Beach. Von hier aus habe ich eine zweitaegige Segeltour zu den Whitsunday Islands auf der Siska unternommen. Wie ich spaeter erfahren habe, gehoerte sogar schon einmal Prinz Charles zur Crew dieser 26 Meter Yacht, bevor sie von Renn- auf Cruising Ausstattung umgebaut wurde.
Wir hatten auf der gesamten Fahrt guten Wind, so dass das Boot zum Teil furchteinfloessende Schraeglagen erreichte.

Auf dem Weg zu den Inseln konnten wir an bunten Korallenriffen schnorcheln und haben Whitehaven Beach besucht. Das ist wohl so ziemlich der Strand mit dem feinsten Sand der Welt. Angeblich wird der sogar von der NASA genutzt, um Linsen von Weltraumteleskopen zu polieren. Naja, wer weiss. Aber nett aussehen tut es allemal. B)