Nha Trang

Im Zug nach Nha Trang habe ich mal wieder ein Opfer fuer’s Backgammon gefunden. Mein vietnamesischer Sitznachbar, ein 23 jaehriger Business Law Absolvent, war sehr angetan von dem Spiel. Er war auf dem Weg nach Ho Chi Minh City, um dort nach einem Job zu suchen. Ausserdem hat er mich eingeladen, ihn zu besuchen und mir die Stadt zu ziegen, sobald ich dort ankomme. Komisch, dabei hatte er nicht ein einziges Spiel gewonnen… &#59;D

Nha Trang ist ein beliebter Urlaubsort, sowohl fuer Vietnamesen, als natuerlich auch fuer viele Auslaender. Es liegt direkt an einem schoenen, weissen Sandstrand. Dummerweise war ich an meinem ersten Tag etwas zu unvorsichtig und habe mir einem ziemlich heftigen Sonnenbrand zugezogen. Die Sonne steht hier mittags nahezu senkrecht. An den naechsten Tagen konnte ich den Strand dann immer erst am spaeten Nachmittag zum Joggen aufsuchen.
Abends kann man hier ganz gut ausgehen und trifft viele andere Reisende. Und wenn man weiss, wo man nach guestigen Hotels und Restaurants suchen muss, dann reisst der Aufenthalt auch kein allzu grosses Loch ins Reisebudget.

Hoi An

Als naechstes ging es fuer zwei Tage nach Hoi An. Von diesem Ort war ich allerdings nicht besonders angetan. Zum Strand waren es etwa 5km, so dass man mit einem Moped Taxi hinfahren musste und in der Stadt wurde man alle 20 Meter von Verkaeufern belaestigt, die einem auf Gedeih und Verderb Kleidung aufdraengen wollten. Da mein Rucksack aber schon schwer genug ist und noch ueber ein Monat vor mir liegt, hatte ich da ueberhaupt keinen Bedarf.

Zum Glueck hatte ich aber im Bus zwei Spanier aus Barcelona getroffen. Abends gingen wir gemeinsam in eine Bar und ich konnte seit langem mal wieder meine Spanischkenntnisse erproben. Zu meiner Zufriedenheit klappt es immer noch ganz gut. Und jetzt weiss ich ausserdem, dass mich auch Spanier und nicht nur Suedamerikaner verstehen koennen. :>>

Hue

Meine naechste Station entlang der Kueste war Hue. Leider war diesmal das Wetter bei meiner Ankunft miserabel. Erst am naechsten Tag gab es gelegentliche Pausen zwischen den ergiebigen Regenschauern, die ich sofort nutzte, um mir die „verbotene Stadt“ der Nguyen Dynastie anzuschauen, die bis 1945 Vietnam beherrschte.
Leider sind die historischen Gebauede zu einem grossen Teil wahrend des Vietnamkrieges zerstoert worden. Die Ueberreste lassen dennoch recht gut die urspruenglichen Ausmasse und die Pracht der gesamten Anlage erahnen.

Cat Ba Island

Cat Ba ist die groesste und gleichzeitig die einzige bewohnte Insel in der Ha Long Bay. Am Morgen des zweiten tages lieferte uns unser Touristenboot dort ab. Auf dem Weg zur Unterkunft konnten wir uns eine beeidruckende Tropfsteinhoehle anschauen und ausserdem einen zweistuendigen Trek durch einen Nationalpark absolvieren. Das Ziel war dort ein hoch gelegener Aussichtsturm. Auf den Spuren von Indiana Jones ging es also durch den feuchtheissen tropischen Wald. Irgendwann gibt man einfach auf, sich den Schweiss uebrrhaupt noch aus dem Gesicht zu wischen und laesst ihn einfach runterlaufen. :oops:

Das Hinweisschild „only 5 people at the same time“ an dem rostbraunen Ausguck, liess einen schon etwas misstrauisch werden. Spaetestens nach 20 Stufen wandelte sich das Gefuehl von leichter Beunruhigung zu „Was tue ich hier eigentlich?“. Oben angekommen versuchte ich mich dann moeglichst mehr auf die schoene Aussicht als auf den „Lochfrass“ in der maroden Stuetzstruktur zu konzentrieren. Richtig wohl war mir aber erst wieder, als ich festen Boden unter den Fuessen hatte. :yes:

Nachmittags hatten wir frei. Also beschloss ich mir einen Roller zu mieten und die Insel auf eigene Faust zu durchqueren. Hier war der Verkehr wenigstens eher ruhig. Der Herausfoerderung, so ein 125ccm Gefaehrt durch den Stadtverkehr zu steuern, werde ich mich vorerst noch nicht stellen.
Am naechsten Morgen ging es dann zurueck nach Ha Long, von wo aus ich einen Bus nach Sueden nehmen werde.

Ha Long Bay

Nachdem es mir nach drei Tagen in Hanoi mit dem ganzen Laerm, der schlechten Luft, dem wilden Gewusel und der staendigen Gefahr, ueberfahren zu werden, etwas zu viel wurde, habe ich mich fuer eine Tour zur Ha Long Bay entschieden. Dort gibt es die beruehmten kleinen Inseln, die man unter anderem aus dem Mann mit dem goldenen Colt kennt. B)

Zunaechst ging es aber zwei Stunden im Schneckentempo durch den zaehen Berufsverkehr, um ueberhaupt aus der Stadt heraus zu kommen. Zu allem Uebel fiel dann auch noch die Klimaanlage in dem mit 16 Personen eigentlich noch deutlich unterbesetzten Minibus aus. Von „tief Durchatmen“ konnte also spaetestens dann keine Rede mehr sein. XX(

Zur Mittagszeit ging es dann auf eines der zahlreichen Touristenboote, das uns zu Cat Ba Island bringen wuerde. Eine Nacht wuerden wir aber zunaechst auf dem Boot verbringen.
Nach dem Mittagessen schlaengelte sich das Boot auch bereits durch die veraestelten Kanaele zwischen den bis zu 100 Meter hohen Inseln. Kurz vor Sonnenuntergang hatten wir dann noch die Gelegenheit fuer einen kurzen Kajak Ausflug und ein ausgiebiges Bad in dem angenehm warmen Wasser.
Bei Vollmond gab es dann noch ein paar kuehle Bier an Deck und eine Gitarreneinlage eines der hollaendischen Tourteilnehmer.

Hanoi

Heute bin ich in Vietnam gelandet. Um den dunklen Machenschaften und Schleppertricks der Taxi- und Minibusfahrer zu entgehen habe ich mir vorab telefonisch ein Hostel gebucht und mich vom Flughafen abholen lassen.
Inzwischen habe ich auch schon mehrere Stunden ueberlebt, ohne von einem der gefuehlt 5 Millionen Mopeds ueberfahren zu werden, die sich durch kompromisslos agressive Fahrweise ausszeichnen.

So langsam brauche ich auch meine „Ohne Woerterbuch“. Beim Bestellen des Abendessens bin ich mit Englisch keinen Millimeter weiter gekommen. Da musste ich schon mit Haenden und Fuessen nachhelfen. :D

Ich habe mir mal wieder eine SIM Karte gekauft und bin momentan per Handy erreichbar: +84 166 7283843

Visa, wie?

Eigentlich wollteich ja heute schon aus Hong Kong abreisen. Dummerweise hatte ich die Einreiseformalitaeten fuer Vietnam etwas fehlinterpretiert. Ich war davon ausgegangen, dass das Visum bei der Einreise erteilt wird. Leider muss man sich das aber vorher besorgen, oder zumindest einen Brief vom Konsulat vorlegen, der bestaetigt, dass das Visum erteilt werden darf. Also wurde ich beim Check-In am Flughafen leider abgewiesen. :'(

Aber alles halb so wild. Meinen Flug konnte ich kostenlos umbuchen und das Visum war innerhalb eines Tages beim Konsulat zu bekommen. Um das beste draus zu machen, habe ich dann noch einen Ausflug nach Lantau Island gemacht, um mir die riesiege Buddha Statue anzuschauen.

Hong Kong

Schon beim Anflug auf den Flughafen von Hong Kong fallen einem die unzaehligen gigantischen Wohntuerme auf, in denen die ca. 7 Millionen Einwohner „uebereinandergestapelt“ werden. In der Stadt laeuft alles sehr fluessig und das Leben laeuft hier wieder viel schneller und hektischer ab. Das Klima ist aehnlich wie auf den Philippinen und so bin ich froh, dass ich einen Raum mit funktionierender Klimaanlage finden kann.
Am ersten Abend schaue ich mir die „Symphony of Lights“ an, bei der einige Hochhaeuser in der Skyline mittels farbiger Lichter und Lasershow sowie musikalischer Untermalung in Szene gesetzt werden. Beim Anblick der ganzen Hochhaeuser und bunten Leuchtreklamen mit chinesischen Schriftzeichen in den Strassen, wird mir fast schwindelig. Ich glaube, man kann vom ersten heftigen Kulturschock meiner Reise sprechen. XX(

Manila

An einem der letzten Tage machen Christian und ich noch auf eigene Faust einen Stadtrundgang in Manila. Im Vergleich zu den Erlebnissen in Cabuyao ist das allerdings nicht ganz so spannend. In der Innenstadt gibt es grosse Einkaufszentren und einige Parks, in denen Szenen aus spanischen Kolonialzeit und des Unabhaengigkeitskampfes dargestellt werden.
Ausserdem kommen wir endlich in den Genuss, mit einem echten Jeepney zu fahren. Diese meist bunt geschmueckten, langgestrecken Fahrzeuge, die urspruenglich aus alten Army Jeeps hergestellt wurden, bieten Platz fuer ca. 20 Personen. Dabei darf auch gerne stehend auf einer Plattform an der Rueckseite mitgefahren werden, wobei man sich am Dach festhalten muss.

Fiesta

Am gestrigen Abend konnten wir schonmal den Tanzwettbewerb der an der Fiesta teilnehmenden Gruppen besuchen. Und heute war dann die grosse Parade angesagt. Alle Strassen sind voller Menschen und der Umzug erinnert ein bisschen an Karneval oder Schuetzenfest. Nanay hatte sogar eine der Gruppen zu sich nach Hause eingeladen. Alle Musikanten und Taenzerinnen werden reichlich mit Essen versorgt und dafuer gibt es direkt vor dem Haus eine exclusive Privatvorstellung.

Waehrend des Umzugs wird die Heiligenfigur mit reichlich Blumenkraenzen behaengt. Die Stimmung ist wirklich ueberwaeltigend. Den ganzen Tag ueber wird im Hauseingang gesungen, weil eigens fuer die Fiesta eine Karaokeanlage gemietet wurde. Wieder einmal werden wir zu den Nachbarn eingeladen und auesserst grosszuegig mit Essen und Getraenken versorgt.
Fast den ganzen Tag ueber ist die Strasse fuer den normalen Verkehr unpassierbar. Naja, eigentlich ist das auch an anderen Tagen gelegentlich der Fall. Fuer den Strassenverkehr muss man auf den Philippinen eben meistens viel Geduld und Zeit haben. &#59;)