Puerto Williams

Tut mir leid, dass die neuesten Berichte etwas auf sich warten liessen, aber ich war in der letzten Zeit auf ausgedehnten Rucksack Treks unterwegs, so dass ich erst jetzt mal wieder laengere Zeit Internetzugang habe.

Heute wollte ich mir eigentlich ein Busticket nach Ushuaia kaufen. Das ist ein Ort auf der argentinischen Seite Feuerlands, der fuer sich hartnaeckig den Titel „Ende der Welt“ beansprucht, obwohl es noch mehere Orte gib, die weiter suedlich liegen. Das scheint jedoch die Touristen, die massenhaft in das kleine Staedtchen pilgern, nicht zu stoeren. Demenstprechend sind die Preise hoch und man muss sowohl Unterkunft als auch Rueckreiseticket rechtzeit reservieren.
Da mich dieser ganze Hype etwas gestoert hat, habe ich vorher noch einen kurzen Abstecher in das Buero der lokalen Flugline DAP gemacht, um eventuell ein Ticket nach Puerto Williams zu bekommen. Dieser Ort liegt auf der chilenischen Seite am gegenueberliegenden Ufer der Beagle Straight und bietet sehr gute Trekking Moeglichkeiten.
Grosse Hoffnungen auf ein Ticket hatte ich mir nicht gemacht und wurde zunaechst auch nur freundlich auf die lange Warteliste aufmerksam gemacht. Als ich jedoch gerade das Buero verlassen wollte, wurde ich zurueck gerufen: „Es gibt heute noch einen ungeplanten Charterflug. Sie muessten allerdings in zwei Stunden am Flughafen sein!“.
Also habe ich kurz entschlossen mein Gepaeck auf die erlaubten zehn Kilo reduziert, den Rest im Hostal gelassen und bin zum Flughafen gefahren.

Die Maschine war sehr klein, und ich war der einzige Passagier neben den zwei Schifskapitaenen auf dem Weg zum Kap Horn, fuer die der Flug gechartert worden war. Der Ausblick waehrend des Fluges war spitze und nach 1 1/4 Stunden landeten wir in Puerto Williams.
Da ich einen Tag weniger als die fuer den „Circuito de los Dientes de Navarino“ veranschlagten fuenf Tage zur Verfuegung hatte, musste ich ich mich so schnell wie moeglich mit Kartenmaterial, Kocher sowie Lebensmitteln bis einschliesslich Mittwoch Morgen eindecken und vor Sonnenuntergang noch bis zum ersten geeigneten Platz zum Camping marschieren. Zum Glueck war in dem sehr uebersichtlichen Dorf alles schnell erledigt, so dass ich gegen viertel nach sechs aufbrechen konnte, nachdem ich mich noch bei der Polizei fuer den Trek registriert hatte.
Nach etwa zwei Stunden erreichte ich einen sehr schoenen Platz am See, wo ich das erste Mal mein neues Zelt aufschlagen konnte.