Am folgenden Tag gibt uns unser Guide Wilbert Informationen zu oertlichen Koka Plantage sowie zur heilenden oder auch berauschenden Wirkung einiger weiterer im Regenwald heimischer Pflanzen.
An das gelegentliche Aufsetzen und Aussteigen habe wir uns mittlerweile eigentlich schon gewoehnt. Nach zwei weiteren Stunden Fahrt wird unser treues Gefaehrt aber endlich erloest und wir verladen unser Gepaeck auf ein Boot, mit dem wir die flussabwaerts gelegene Bonanze Lodge ansteuern. Der Fluss ist durch den Niederschlag des vergangenen Tages stark angeschwollen und der reissende Anblick der Wassermassen floesst uns grossen Respekt ein. Spaeter geraten wir mehrfach in unglaublich starke Schauer, die uns bis auf die Haut spueren lassen, dass wir uns jetzt im Regenwald befinden.
Durch den hohen Pegelstand des Flusses ist leider auch der Fussweg bis zu unserem Ziel, der Bonanza Lodge, stellenweise ueberflutet. Mit dem Rucksack ueber dem Kopf muessen wir bis zur Huefte durchs Wasser laufen. Da ich an einem glitschigen Abhang auch noch ausrutesche und mich auf den Hintern setze, bin ich bei der Ankunft weitgehend flaechendeckend mit Schlamm bedeckt. Aber so kommt wenigstens noch etwas mehr das Gefuehl von Wildnis und Abenteuer auf.
Als Belohnung duerfen wir uns dann erstmal in den bequemen Haengematten ausruhen. Vor dem Abendessen und bei einbrechender Dunkelheit brechen wir aber noch zu einem Fussmarsch durch den angrenzenden Urwald auf. Wilbert geht mit der Machete voran. Gleich am Anfang erklaert er uns, dass wir stets aufpassen sollen, wo wir uns festhalten oder wo wir uns anlehnen. Vor allem vor den Bullet Ants, einer grossen Ameisenart, deren Biss starke Schmerzen und Fieber verursacht, werden wir gewarnt.
Auf unserem Marsch durch die Dunkelheit versuchen wir im Kegel unserer Taschenlampen Tiere zu entdecken. Aber der groesse Teil der Urwaldbewohner sind Meister der Tarnung. Also gelingt es auf der zweistuendigen Wanderung nur Wilbert mit seinem geuebten Auge etwas anderes als Blaetter und einige Insekten zu entdecken. Er zeigt uns zwei Froesche, mehrere Eidechsen, eine grosse Schnecke und einige Scorpion spiders. So direkt vor dem Abendessen reicht uns das aber auch erst einmal.
