Nach dem Fruehstueck begeben wir uns auf den Rueckmarsch zu unserer Lodge. Zwischendurch hat Wilbert einige Pruefungen à la Jungle-Camp eingebaut. Zuerst muessen wir und an einem grossen Urwaldbaum mit riesigen Blattwurzeln im Hangeln an der Liane versuchen. Schon das erklimmen der Blattwurzeln entlang der pendelnden Liane erweist sich als aeusserst wacklige Angelegenheit. Danach noch richtig Mass nehmen und den Absprung zur naechsten Blattwurzel wagen. Die sanfte Landung auf der Kante der Blattwurzel wird bei den meisten eher zum harten rueckwaertigen Anprall am Baumstamm. Ich habe zudem auch noch das Glueck, eine Ameise vom Stamm aufzulesen, die sich panikartig drei mal in meinen Oberkoerper verbeisst. Einen derart brennenden Schmerz haette man dem Tier angesichts seiner Groesse eigentlich gar nicht zugetraut.
Die zweite Pruefung besteht im Besteigen eines Baums. Im Urwald gibt es Baeume, die aussen um den Stamm eines anderen Baumes emporwachsen und diesen mit der Zeit komplett zersetzen. Dadurch ist der aeussere Baum hohl und hat zu allen Seiten Loecher. Im Inneren eines dieser Baeume sollen wir hinauf klettern und uns aus etwa 6 Metern Hoehe aussen an einer grossen Liane wieder hinabhangeln. Leider stellen wir erst waehrend des Kletterns fest, dass in dem Hohlraum sowie an der Liane auch die grossen, schwarzen Bullet Ants unterwegs sind. So bekommt die Sache noch ein bisschen mehr Nervenkitzel. Gerade als einer der schwedischen Teilnehmer den Baum in Richtung Liane verlassen will, hoeren wir etwas, das dem beruehmten Tarzan-Schrei schon relativ nahe kommt. Die Begruendung findet man am besten, wenn man bei Wikipedia mal nach dem Schmidt Sting Pain Index sucht und auf der abgebildteten Rangliste den Eintrag fuer die „Bullet Ant“ nachliest…
Auf dem Rueckweg bekommen wir noch einige Aras und eine kleinere Affenart zu sehen. Auf der Farm, bei der wir uns dann auch von unserem treuen Begleiter dem Fasan verabschieden, koennen wir noch frisch gepflueckte Grape Fruits, Orangen und Kokosnuesse probieren. Danach ist jeder von uns froh, eine Dusche nehmen zu koennen. Zwei Tage in Schweiss, Sonnencreme und Moskitoabwehrmittel zu duensten laesst einen selbst ein kaltes Rinnsal in einer Holzhuette mit Fledermausen an der Decke sehr zu schaetzen wissen.
Nach dem Mittagessen verlassen wir die Lodge und bringen das Gepaeck zurueck zum Boot. Auf dem Rueckweg ist der Fluss nun viel ruhiger und auch das Wetter ist sonniger.
Unser Nachtlager errichten wir auf einer Sandbank im Fluss. Nachdem wir ein Lagerfeuer entfacht und unser Abendessen eingenommen haben, begen wir uns ein weiteres Mal auf die Jagd nach Kaimanen. Wieder sind die rot reflektierenden Augen im Licht der Taschenlampen zu erkennen, aber als Wilbert versucht, eines der Tier einzufangen, fluechtet es ins tiefere Wasser. Also muessen wir uns mit Erzaehlungen von vergangenen Kaiman-Jagden begnuegen. Die Narben von Bisswunden an Wilberts Armen zeigen, dass es manchmal vielleicht auch besser ist, wenn die Tiere rechtzeitig fluechten koennen.
